St. Petri singt und klingt 2020!

 

 

Orkanartige Sturmböen tobten bei 11 Grad warmen Temperaturen um die St. Petri-Kirche und hielten vielleicht den einen oder anderen Besucher Zuhause; doch im trotzdem fast vollen Kirchenschiff saßen wir geborgen in den Bänken und lauschten der Musik.

 

Pastor Oliver Erckens eröffnete den Gottesdienst mit einem Psalmzitat (150): „Lobt ihn mit dem Klang der Posaune, lobt ihn mit Harfe und mit Zither“ und „schon damals gab's Klangkörper zum Lob Gottes...“

 

Wenn Menschen aller Zeiten und in den unterschiedlichsten Situationen immer wieder Grund zum Singen haben, dann waren und sind das Christen. Kirchenlieder, ihre Textaussagen gehören zu unserem Leben und Glauben und sind aus Gottesdiensten und anderen Gemeindebegegnungen nicht wegzudenken. Sie spiegeln oft unsere persönlichen Empfindungen wider und werden dann zu Gebeten,  zu Lob, Dank und Anbetung, zu Klage und Bitte um Hilfe, zu Schuldbekenntnis, zum Zeugnis von Gottes Wirken...

 

Martin Soberger an der Orgel begann recht schwungvoll mit einem Choral In dir ist Freude aus Bach's Orgelbüchlein, welches dieser in jungen Jahren geschrieben hat.

 

Unter der Leitung von Karina Turowski hörten wir den Kinderchor, die Petri-Sterne, deren Stolz und Begeisterung sich in ihren Gesichtern zeigte,  mit einigen songs u.a. aus Detlev Jöcker's CD-Sammlung „40 schönste religiöse Kinderlieder“, und immer begleitet von der Gemeindeband Weggefährten unter der Leitung von Heinz Nestler.

 

Sehr schön klang von den Weggefährten mit Heinz Nestler und Regina W. Boysen im Wechselgesang der Psalm 103 Lobe den Herrn, meine Seele im wiegenden Sechsachteltakt.

 

Der St. Petri-Posaunenchor mit Tuba, zwei Hörnern, Posaunen und Trompeten unter der Leitung von Martin Soberger begeisterte erst mit dem jazzigen Stück  Welcome von Reinhold Schelter (geb. 1965) und dem langsamen Präludium aus der zeitgenössischen Silvester Suite von Burkhard Mohr.

 

Aus Ibsens Versdrama Peer Gynt in Zusammenarbeit mit Edvard Grieg entstand der Eröffnungssatz Morgenstimmung – hier in einer Bearbeitung für Blasorchester,  sehr eindrucksvoll vorgetragen vom St. Petri-Posaunenchor, und man hatte die bildhafte Vorstellung eines kühlen, sonnenhellen skandinavischen Morgens.

 

Gott, deine Liebe reicht weit ist ein neues Vertrauenslied, dass die Natur, die Musik und die menschliche Zuwendung als Ausdruck der Liebe Gottes zeigen will und wurde vom St. Petri Chor in wunderschönem Em vorgetragen.

 

Alles Schöne ist immer nur für kurze Zeit, ist vergänglich. Jesus macht uns ein Geschenk, das kein Verfallsdatum hat. Er spricht von Speise, die ewig gültig ist. Er selbst will sich uns schenken. Er ist das lebendige Wasser, das unseren Lebensdurst stillt. Er ist das Brot des Lebens und deshalb die Antwort auf unseren Lebenshunger - Brot des Lebens, Brot der Welt sang der St. Petri-Chor in leichtem Swingtempo.

 

Unter immer unter der Leitung von Martin Soberger am Flügel hörten wir den St. Petri-Chor auch mit dem letzten Lied

Wie ein Wind, der leise weht...mit dem Kehrvers:

                                                

                                     Im Frieden geborgen,

                                     von seiner Hand bewacht,

                                     führt er in ein neues Morgen

                                     und sicher durch dir Nacht.

 

Sopran-, Tenor- und Altflöte vom St. Petri-Flötenkreis, auch unter der Leitung von Martin Soberger, begeisterten das Publikum erst mit zwei Stücken von dem französischen Barockmeister François Couperin (geb. 1668), welcher als Organist, Cembalist und Hofkomponist des „Sonnenkönigs“ Ludwigs XIV. einer der größten Musiker seiner Zeit war.

 

Weiter hörten wir ein sehr schönes Flöten-Menuett von Johann Mattheson (geb. 1681 in Hamburg); dieser  pflegte eine jahrelange Freundschaft mit G. F. Händel, und beide haben sich als Organist in Lübeck beworben – jedoch das Amt nicht übernommen; Mattheson wurde Musikdirektor am Hamburger Dom.

 

Es ist ein warmer Sommerabend im Juli des Jahres 1717 auf der Londoner Themse. Der englische König George I. und einige Staatsgäste besteigen eine Barke. Flussaufwärts soll es gehen, Richtung Chelsea. Und wenn der König zu so einer Lustfahrt einlädt, dann immer mit großem Tamtam. Für Entertainment jedenfalls ist gesorgt. Auf einem weiteren Boot befinden sich etwa 50 Musiker mitsamt Instrumenten, die für den Soundtrack zum sommerlichen Bootstrip sorgen. Sie spielen die eigens für diesen Anlass komponierte Wassermusik von Georg Friedrich Händel - eine der drei Suiten ist Air...mit jener uns der kleine Flötenkreis verzauberte.

 

Und dann erklang wieder unsere volltönende Orgel (aus dem Jahre 1980) - 31 Registern und 2158 Pfeifen, mit einem Werk

des kanadischen Komponisten Denis Bédard - Sortie aus der Suite liturgique. Nach einem schnellen verspielten Anfang folgten fingertechnisch anspruchsvolle Melodieverläufe -  sehr dynamisch vorgetragen von Martin Soberger, und das Publikum dankte mit kräftigem Applaus.

 

Den Schlusspunkt des Konzerts bildete das gemeinsam gesungene Vater Unser, und wir sind wieder einmal dankbar für soviel Engagement der Musiker in unserer Gemeinde;

 

in diesem Sinne

Christa Weyres-Haubenreisser

 

 

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